Zuletzt aktualisiert am 10. Juli 2025
Förderbänder werden heute in vielen Industriebetrieben genutzt, etwa in der Produktion oder in der Logistik. Sie helfen dabei, Arbeitsabläufe schneller und einfacher zu machen, da sie Materialien und Produkte automatisch befördern.
Trotz dieser Vorteile gibt es auch einige Sicherheitsrisiken. Für die Sicherheit der Belegschaft ist es wichtig, Gefahren beim Betrieb von Förderbändern zu erkennen und zu vermeiden.
In diesem Beitrag finden Sie verschiedene Sicherheitstipps: von regelmäßigen Kontrollen und technischen Schutzvorrichtungen bis hin zu Schulungen und der richtigen Schutzausrüstung.Besonders beleuchtet wird zudem, warum hochwertige Materialien – wie sie ein erfahrener Transportband-Spezialist bereitstellt – eine große Rolle für die Betriebssicherheit spielen.
Typische Gefahren beim Betrieb von Förderbändern
Auch wenn Förderbänder die Effizienz steigern, bringen sie verschiedene Unfallgefahren mit sich. Dazu zählen sowohl technische Probleme als auch menschliche Fehler. Es ist wichtig, diese Risiken im Blick zu behalten und aktiv zu vermeiden.
Hauptursachen für Unfälle
Ein häufiger Grund für Unfälle ist, dass Personen mit herumlaufender Kleidung, Schmuck oder offenen langen Haaren in bewegliche Teile geraten. Dies kann gravierende Folgen haben, darunter Quetschungen, Knochenbrüche oder sogar Amputationen. Auch das Einklemmen von Körperteilen an Übergabepunkten und Umlenkrollen kommt vor. In diesen Abschnitten ist besondere Vorsicht geboten.
Auch herunterfallende Gegenstände sind ein Problem – zum Beispiel wenn das Band überladen oder nicht richtig beladen ist. Dadurch können Menschen verletzt oder Sachschäden verursacht werden. Fehlen ausreichende Kenntnisse zur Bedienung des Systems, steigt das Unfallrisiko weiter.
Risiko | Mögliche Folgen |
Kontakt mit beweglichen Teilen | Quetschungen, Amputationen |
Herabfallende Ladung | Verletzungen, Maschinenschäden |
Unkenntnis/Fehlbedienung | Unfälle, Störungen |
Weitere Gefahren: Bandriss, Materialstau, Bedienungsfehler
Ein gerissenes Band kann dazu führen, dass das Fördergut unkontrolliert herunterfällt oder sich das Band schlägt. Oft liegt das an Materialermüdung oder Überlastung. Materialstau kann einen kompletten Stopp verursachen und sogar die Mechanik beschädigen.
Bei Systemen mit Reibungsantrieb stoppt das Band, wenn ein Hindernis erfasst wird, was sicher ist. Bei anderen Bändern kann ein Stau zu gefährlichen Situationen führen, wenn er nicht sofort beseitigt wird. Ein weiteres Risiko ist, dass ungeschulte Personen das Band starten oder stoppen, ohne vorher das Umfeld zu kontrollieren oder sogar während des Betriebs in den Gefahrenbereich zu laufen.
Auch die richtige Drehrichtung ist wichtig: Läuft das Band versehentlich rückwärts, kann das zu Quetschungen oder Materialschäden führen.
Welche Vorschriften gelten für die Sicherheit von Förderbändern?
Sicheres Arbeiten mit Förderbändern ist nicht nur aus eigenem Antrieb wichtig, sondern wird auch vom Gesetz verlangt. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, riskiert Unfälle und rechtliche Konsequenzen.
Gesetzliche Grundlagen und EU-Normen
In Deutschland gilt das Arbeitsschutzgesetz. Es verpflichtet Arbeitgeber dazu, für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zu sorgen. Die Betriebssicherheitsverordnung ergänzt diese Vorgaben im Hinblick auf Maschinen und Arbeitsmittel – dazu zählen auch Förderbänder. Hier sind Gefährdungsbeurteilungen und Schutzmaßnahmen verpflichtend vorgeschrieben.
Wichtig auf EU-Ebene ist insbesondere die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Sie verlangt bestimmte Sicherheitsanforderungen an Maschinen. Für Förderbänder gelten vor allem die EN 618 und EN 620, die Details zur sicheren Konstruktion von Bandfördernern regeln.
Wer sich an diese Normen hält, muss davon ausgehen, dass das Gerät sicher ist. Auch internationale Vorschriften wie die OSHA-Standards können relevant sein.
Sicherheitsprüfungen und regelmäßige Kontrollen
Die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften muss regelmäßig überprüft werden. Vor dem ersten Betrieb, aber auch im laufenden Einsatz, sind Prüfungen nötig. Dabei wird geschaut, ob alle Schutzabdeckungen an Ort und Stelle sind und Mechanik oder Elektrik keine Mängel haben.
Außerdem helfen interne und externe Audits, die Wirksamkeit der Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und Schwächen aufzudecken.
Besonders im ESD-Bereich (elektrostatische Entladung) prüfen Audits, ob Förderbänder die maximale Aufladung laut Norm (100 V) nicht überschreiten. Systeme, die diese Anforderungen verfehlen, werden oft ausgeschlossen.
Wie sorgen technische Schutzmaßnahmen für mehr Sicherheit?
Technische Schutzmaßnahmen sind die wichtigste Grundlage zur Risikovermeidung bei Förderbändern. Sie helfen dabei, direkt vor Ort Gefahren zu verhindern oder abzumildern.
Typische Schutzmechanismen: Abdeckungen, Sensoren und Not-Aus
Der direkte Schutz geschieht häufig durch fest montierte Abdeckungen. Diese trennen gefährliche Bereiche ab, etwa wo Riemen oder Rollen laufen. Fehlen sie oder sind sie beschädigt, sollten sie sofort repariert werden. Daneben gibt es moderne Sensoren wie Lichtschranken.
Sie stoppen das Band automatisch, sobald jemand oder etwas dazwischen gerät. Besonders nützlich ist das, wenn ein Mitarbeiter nahe dem Förderband arbeitet. Not-Aus-Schalter oder Zugschnüre müssen an mehreren Stellen erreichbar und regelmäßig geprüft werden, damit sie im Ernstfall auch funktionieren.
Maßnahme | Nutzen |
Abdeckungen | Verhindern Kontakt zu beweglichen Teilen |
Lichtschranken | Stoppen das Band bei Gefahr |
Not-Aus-Systeme | Erlauben sofortiges Abschalten |

Überwachung der Bandposition und Bandschieflaufschalter
Ein Förderband muss gerade und ohne Probleme laufen. Schalter zur Überwachung der Position entdecken, wenn das Band schief läuft. Wird ein Fehler erkannt, stoppt das System automatisch – das verhindert Schäden.
Besonders wichtig ist es bei Kurvenförderbänder, weil hier die Spurhaltung schwieriger ist. Auch die Drehrichtung des Motors wird überwacht; läuft das Band falsch, wird es gestoppt, um Verletzungen zu vermeiden.
ESD-Schutz und automatisierte Systeme
Wenn auf Förderbändern elektronische Bauteile transportiert werden, ist Schutz vor elektrostatischer Aufladung nötig. ESD-sichere Förderbänder sorgen mit speziellen Materialien oder leitfähigen Bauteilen dafür, dass keine elektrische Ladung entsteht oder übertragen wird. Der Grenzwert für die Aufladung liegt normalerweise bei 100 V.
Automatisierte Anlagen, bei denen das Eingreifen von Menschen gering ist, verringern auch die Unfallgefahr. Technologien wie IoT-Sensoren können Störungen vorausschauend erkennen, bevor sie zu Problemen führen.
Wie helfen organisatorische Maßnahmen bei der Sicherheit?
Gute Organisation ist die Basis dafür, dass technische Schutzmaßnahmen überhaupt wirken können. Sie legt fest, wie alle Beteiligten sicher arbeiten.
Schulungen und Unterweisungen
Alle, die ein Förderband bedienen oder daran arbeiten, sollten regelmäßig geschult werden. Es reicht nicht, neue Mitarbeiter einmal einzuweisen – wiederholte, praktische Trainings sind nötig. Dabei geht es darum, wie das Förderband sicher gestartet und gestoppt wird, aber auch, worauf man besonders achten muss.
Im Notfall sollten alle wissen, wie die Not-Aus-Taster funktionieren. Regelmäßige Übungseinheiten sind wichtig, vor allem wenn sich Vorschriften oder Technik ändern.
Betriebsanweisungen und klare Zuständigkeiten
Klare, einfache Betriebsanweisungen müssen nachvollziehbar geschrieben und jederzeit einsehbar sein.
Sie sollten alles Wichtige enthalten: Wie läuft der Betrieb ab, welche Schutzausrüstung ist Pflicht, was ist im Notfall zu tun? Es muss genau festgelegt sein, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist (zum Beispiel Inspektion, Wartung oder Mängel-Meldung).
Dies vermeidet, dass Aufgaben vergessen werden und sorgt dafür, dass im Problemfall schnell reagiert werden kann.
Die Rolle der persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
Die richtige PSA dient als direkte Schutzschicht, falls andere Maßnahmen einmal nicht greifen. Sie muss je nach Arbeitsumgebung ausgesucht und regelmäßig kontrolliert werden.
Empfohlene PSA für verschiedene Bereiche
Sicherheitsschuhe schützen die Füße vor herunterfallenden Gegenständen oder dem Überrollen durch das Band. In staubigen Bereichen braucht man Schutzbrillen. Handschuhe sind wichtig, wenn scharfe, heiße oder gefährliche Stoffe bewegt werden. Bei lauten Anlagen schützt Gehörschutz die Ohren.
Schmuck, lose Kleidung und Haare
Lose oder zu lange Kleidung, Schmuck, Ketten oder offene, lange Haare dürfen nicht getragen werden. Sie können sich leicht verfangen, was zu schweren Verletzungen führen kann.
Haare sollten zusammengebunden werden; Kleidung und Schmuck werden vor Arbeitsbeginn abgelegt. Klare Regeln und Kontrollen helfen, dass sich alle daran halten.
Wartung und Instandhaltung für sichere Förderbänder
Nur ein regelmäßig gewartetes Band bleibt sicher in Betrieb. Fehlt die Pflege, steigen Verschleiß, Funktionsstörungen und das Unfallrisiko.
Wartungsablauf
Alle Baugruppen (Band, Rollen, Riemenscheiben, elektrische Komponenten) sollten regelmäßig kontrolliert werden. Dabei ist auf Verschleiß, lose Teile, falsche Ausrichtung oder Beschädigungen zu achten. Defekte oder festgefahrene Rollen sind auszutauschen. Stromleitungen, Schalter und Steuerungen werden auf Schäden untersucht.
Schmierung und Reinigung sind unerlässlich, um Staub, Schmutz und Fett zu vermeiden, was gerade bei brennbaren Waren wichtig ist.
Dokumentation
Jede Wartung und Reparatur sollte sorgfältig aufgeschrieben werden. Das hilft, Trends beim Verschleiß zu erkennen und zu planen, wann größere Wartungen fällig sind. Überprüfen Sie nach Wartungen, ob alles richtig funktioniert und verwenden Sie nur geprüfte Ersatzteile.
Spezielle Tipps für verschiedene Förderbandsysteme
Nicht jedes Förderbandsystem ist gleich. Unterschiedliche Bauarten und Einsatzbereiche verlangen auf sie zugeschnittene Schutzmaßnahmen.
Kurven- und komplexe Fördersysteme
Bei Kurvenförderbändern müssen Gegenstände sicher aufliegen; in kurvigen Abschnitten kann sonst leicht etwas herunterfallen. Die Spur muss regelmäßig eingestellt und kontrolliert werden, damit nichts hängen bleibt oder das Band in Schräglage gerät.
Komplexere Anlagen mit mehreren Segmenten brauchen eine besonders gute Abstimmung, damit an Übergängen kein Material stecken bleibt. Intelligente Steuerungen helfen dabei.
Explosions- und ESD-Schutzbereiche
In Bereichen mit Explosionsgefahr – etwa in Chemiebetrieben oder bei staubigen Gütern – dürfen nur spezielle, funkenfreie Förderbänder eingesetzt werden. Für ESD-empfindliche Produktionslinien (z.B. Elektronik) muss das komplette Fördersystem nach IEC-Norm ESD-sicher sein.
Dazu gehören leitfähige Bänder, richtige Erdung, geringe Oberflächenaufladung und regelmäßige Prüfungen.
Praktische Alltagstipps für den sicheren Umgang
Tägliche Sichtkontrolle
Jeder Tag sollte mit einer kurzen Prüfung des Förderbandes beginnen: Gibt es spürbare Schäden, Verschleiß oder ungewöhnliche Geräusche? Sind alle Schutzvorrichtungen vorhanden? Auffälligkeiten werden sofort gemeldet und nicht ignoriert.
Ordentliches Arbeitsumfeld
Der Bereich ums Band sollte immer sauber sein. Überflüssige Gegenstände können herunterfallen oder Stolperfallen darstellen. Werkzeuge, Kabel oder Materialreste werden sofort entfernt. Ein sauberes Umfeld reduziert Unfälle und fördert den korrekten Betrieb.
Not-Aus regelmäßig testen
Die Not-Aus-Funktion sollte fest im Arbeitsablauf geprüft werden – und nicht nur beim ersten Aufbau. Die Mitarbeitenden müssen wissen, wo die Schalter sind und wie sie zu bedienen sind. Alle Tests sollten dokumentiert werden.

Wichtige Schritte im Notfall
Was tun bei Störung oder Unfall?
Falls es zu Problemen oder einem Unfall kommt: Zuerst das Band sofort anhalten – dazu sind die Not-Aus-Schalter da. Alle wissen, wo diese liegen. Nach Stillstand werden Strom und andere Energiequellen abgeschaltet, wenn das gefahrlos möglich ist. Der Gefahrenbereich wird sofort gesperrt und die Wartung informiert. Eigene Reparaturen dürfen nur durch qualifiziertes Personal durchgeführt werden.
Erste Hilfe und Unfallmeldung
Bei Verletzungen ist sofort Erste Hilfe zu leisten und bei Bedarf der Rettungsdienst zu rufen. Heruntergefallene Materialien werden nur dann weggeräumt, wenn es sicher ist. Halten Sie alle Vorfälle schriftlich fest (am besten mit Fotos). Diese Informationen helfen später, Ursachen zu analysieren und Maßnahmen zu verbessern, damit Fehler nicht wieder passieren.